Menstrual Hygiene Day

  • Datum

 

Am 28. Mai ist der internationale “Menstrual Hygiene Day”. Wir fordern die Entstigmatisierung des Themas Menstruation und dazu auf, dass sanitäre Periodenartikel für alle zugänglich sein müssen und als lebensnotwendig anerkannt werden. Deshalb hat die Hochschulgruppe Amnesty International Tübingen an diesem Tag dieses Informationsblatt und kostenlose Menstruationsartikel auf öffentlich zugänglichen Sanitäranlagen verteilt.

Eine menstruierende Person​ hat im Laufe ihres Lebens im Schnitt 500 Monatszyklen und gibt ca. 7.000 Euro für Bedarfsartikel rund um die Menstruation aus: das beinhaltet Tampons oder Binden sowie Schmerzmittel und schmerzlindernde Maßnahmen. Der Begriff „Periodenarmut“ beschreibt das Problem, wenn Menstruierende sich diese Artikel nicht leisten können und Periodenartikel nicht verwenden oder, aus finanziellen Gründen, nicht so häufig wechseln wie notwendig.

In Deutschland wird seit dem 1. Januar 2020 der reduzierte Mehrwertsteuersatz von 7 % statt 19 % für Periodenartikel erhoben. Es ist ein erster Schritt, um die Periodenarmut zu mindern, da durch die Änderung Periodenartikel als lebensnotwendige Bedarfsartikel gewertet werden. Das geht unserer Meinung nach aber nicht weit genug.

Deshalb fordern wir: Gratis sanitäre Menstruationsartikel in öffentlichen Einrichtungen in Deutschland.

Neben dem Gefühl von Scham und Unwohlsein bedeutet die Monatsblutung jedoch in vielen Ländern des globalen Südens weit mehr. Es hat Auswirkungen auf die Gleichberechtigung und Chancengleichheit der Betroffenen. Junge Menschen im globalen Süden versäumen bis zu 5 Tage im Monat die Schule, wenn sie menstruieren. Zudem haben 2,4 Milliarden Menschen keinen Zugang zu modernen sanitären Einrichtungen, was vor allem Auswirkungen auf die Hygiene und Privatsphäre während der Menstruation hat. Es ist daher essentiell das Thema Menstruation zu enttabuisieren, sodass Menschen weltweit ihre Menstruation normal und in Würde unter guten hygienischen Bedingungen bewältigen können